So schön es mancherorts auch war, irgendwie haben wir beide noch immer nicht das Gefühl einer gewissen "Losgelöstheit" von allem, manchmal fühlen wir uns immer noch wie Touristen, die von einem Ort zum anderen ihr Programm abfahren müssen, weil der Urlaub in wenigen Tagen zu Ende geht.
Gar nicht so einfach, sich umzustellen und sich bewusst zu werden, dass diese sogenannte "Auszeit" deutlich länger als nur ein paar Wochen dauern soll.
So sehr ist man in seinem Hamsterrad verwurzelt?
Jedenfalls sind wir am Samstag wieder aufgebrochen von BAYEUX und haben uns in Richtung Omaha-Beach bewegt, der Gatte möchte dort einige geschichtsträchtige Kriegsdenkstätten besuchen.
Als erstes den riesigen Soldatenfriedhof, dessen Ausmaß und die streng aneinandergereihten tausende von weißen Kreuzen einen nur still werden lassen...
So ist er auch alleine über den Friedhof gegangen und ich habe auf dem Parkplatz im Wohnmobil gewartet, denn aufgrund gewisser Überempfindlichkeit ist es mir nur sehr schwer möglich, an solchen Orten zu sein, ohne nicht die Stimmen und Klagen der vielen getöteten Menschen zu verspüren.
Vor einigen Jahren in Kroatien ist mir das schon beim Besichtigen einer Kirche so gegangen, dass ich aus dem Untergeschoss flüchten musste, weil ich irgendetwas nachhaltig verspürt habe, was mir den Atem geraubt hat.
Mein Herz fühlte sich an wie in einem Schraubstock.
Mein Herz fühlte sich an wie in einem Schraubstock.
Ich konnte es nicht erklären, aber der Priester, der bemerkte, dass es mir nicht gut ging, erzählte mir, dass im unteren Gewölbe ein verstorbener Heiliger aufbewahrt wurde und es dort gewisse Schwingungen gibt, die eine Mumifizierung verhindern würden und es gäbe immer wieder mal einige sehr sensible Menschen, die das wohl verspüren.
Nun war das nicht das erste Erlebnis dieser Art 👀😱 und deshalb versuche ich solche Orte zu vermeiden, um nicht von all dem, was dort zu verspüren ist, überwältigt zu werden.
Am Abend finden wir per Zufall auf einem Gutshof einen versteckten privaten Wohnmobilplatz für sechs Mobile, sehr schön hergerichtet, außer uns nur ein französisches Ehepaar anwesend.
Wieder mal haben wir Glück und können in einer vollkommen ruhigen, stockfinsteren Umgebung die Nacht gut behütet verbringen.
Sonntagmittag entschließen wir uns Richtung Omaha Beach zu fahren, da Menne noch das Monument und Museum anschauen möchte.
Der Atlantik ist heute wild und die Flut bringt das Wasser nahe an den Strand.
Ich gönne mir eine gemütliche Kaffeepause in unserer Schantall, während der Gatte durch das Museum geht.
Es ist still hier im Wohnmobil und die Sonne scheint freundlich und warm ins Fenster. Zeit für eine kleine Meditation...
Gegen Abend finden wir erneut einen kleinen kostenlosen Platz am Rande eines netten Ortes namens ISIGNY mit Hafen, köcheln lecker und ein ausgedehnter Verdauungsspaziergang schließt den Tag ab.

Morgen früh unbedingt mal statt Obst und Müsli ein Croissant beim Bäcker im Ort kaufen...
Wat mutt dat mutt eben mal!
Wir bleiben den Montag noch hier, es ist zu schön, fast immer alleine hier, kein Verkehr...
Es ist beschaulich, die Sonne meint es auch gut mit uns, und nach heftigem Vorhofflimmern bei mir in der Nacht steht Schlaf nachholen und Ausruhen an.
Es ist beschaulich, die Sonne meint es auch gut mit uns, und nach heftigem Vorhofflimmern bei mir in der Nacht steht Schlaf nachholen und Ausruhen an.
Wir machen mehrere Spaziergänge, sitzen auch einfach mal auf einem Bänkchen und schauen Ebbe und Flut hinterher ... wandern ins Städtchen, den Kanal entlang, genießen die Eindrücke und Bilder, die sich bieten und beschließen, auch den Dienstag noch anzuhängen - den Vorzug zu nutzen, ganz in der Nähe des kleinen Ortes einen Stellplatz zu haben und alles fußläufig erreichen zu können, um noch ein paar Dinge zu erledigen, wie eine Post suchen, und einen Geldautomaten um ein paar Euros zu erleichtern.
Strom über Batterie ist genug da und durch Sonne immer wieder aufgeladen, Wasser noch über einen halben Tank, so dass wir nichts weiter brauchen.
Übrigens… hier aus diesem Ort ISIGNY entstammen auch die Vorfahren und Familie von WALT Disney, wie wir auf unseren Rundgängen erfahren durften.
Wer sich interessiert, findet hier die Fakten:
Nun neigt sich der Dienstag auch schon dem Ende zu.
Der Gatte brasselt mal wieder draußen im Kofferraum herum und ordnet und räumt - ich quäle mich mit einer App in Sachen "Haushaltsbuch" herum - denn die doch sehr limitierte Reisekasse muss streng überwacht werden, üppige Ausgaben sind nicht drin und jeder Cent wird aufgeschrieben und verbucht, um den Überblick nicht zu verlieren.