Freunde der Sonne! 💥
Es ist mir seit Tagen ein wichtiges, inneres Bedürfnis, mal von der absoluten KEHRSEITE der Medaille "Andalusien" zu berichten.
Dabei muss ich Euch - leider - so einiges zumuten, was mit "schönen Bildern" nicht viel zu tun hat. Dennoch ... man darf nicht bei allem einfach wegschauen!
Was verbindet man allgemein mit Andalusien?
Andalusien = leckere Tapas, Sevilla, Almeria, Karneval in Cadiz, weite Strände, wunderschöne Pferde, Sanddünen, Pinienwälder, "mondäne" Orte wie Marbella, der Nationalpark Cabo de Gata an der Costa de Alméria ... unberührte Natur, goldgelbe Sandstrände ... Palmenalleen mit Strandcafés ... weiße Dörfer, Granada und Alhambra ...
Hier auf dieser Seite liest man von den schönen Dingen, mit fantastischen Fotoaufnahmen kann man sich Appetit holen: KLICK
Ja - das ist alles wunderschön!
Wir freuten uns als Spanien-Neulinge sehr auf die kommenden Eindrücke.
Nur so "nebenbei", beim herumgoogeln nach den schönsten Sehenswürdigkeiten stolperten wir über Berichte über das "Plastikmeer Alméria".
Ja ... sicher ... ein wenig hat man schon davon gehört - soll ja einige Treibhäuser aus Plastik dort geben - ja mei - is halt wohl so in der Gegend ...
Aber was wir dann gesehen haben, durchfahren haben, auch durchfahren mussten, weil es kaum andere Möglichkeiten gab ... hat uns schier die Sprache verschlagen und auch für einen kräftigen Kloß im Hals gesorgt!
Auf der Weiterfahrt von unserem letzten schönen Quartier auf den Klippen über Las Palmeras haben wir erst einmal einen KLEINEN Vorgeschmack dazu bekommen, warum man Andalusien auch als PLASTIKMEER bezeichnet, wir sahen immer wieder einige Felder mit Gemüse und Obst, momentan vorzugsweise Mandarinen und Tomaten, die großflächig mit Plastikplanen abgedeckt sind, wo dann die Früchte vor sich hin reifen, die halb Europa füttern sollen.
Aber es sollte noch schlimmer kommen und bald konnte ich über die nächsten 3 Tage keine "schönen" Bilder mehr knipsen, schlicht, weil es keine "schönen" Motive mehr gab!!!
SO sieht der Großteil der Küste in Alméria/Andalusien vom Weltall aus - und da mussten wir mitten durch - Kilometer und Kilometer Plastikwüste, MÜLL, unvorstellbarer Dreck, "Hütten" - nein, eher doch SCHACHTELN und LÖCHER für diejenigen - zumeist Flüchtlinge und auch noch ein Großteil illegal - die dort hausen müssen!
Von der Größe her wohl über 50.000 Fußballfelder!
Mittendrin und auch bis an den Rand von Orten und Dörfern, von Touristenbehausungen, Ferienwohnungen, bis hoch in Klippen, Berge, nahe an Gärten, Stränden - es gibt (und das ist kein Schmarrn!) sicherlich kaum einen Quadratkilometer ohne Müll, Plastiktreibhäuser, Hütten und natürlich auch die "Groups" - die Firmen, die die Früchte anderer Menschen Arbeit unter unwürdigen Bedingungen an die Supermärkte und Kunden bringen.
Um das Ganze mal ein bisschen zu verdeutlichen, was hier abgeht, habe ich denjenigen, die es interessiert, einige Links zum Nachlesen angehängt.
Das ist leider die Kehrseite der Medaille, dass wir zu jeder Zeit frische, billige Tomaten, Paprika und sonstiges aus dem sonnigen Spanien haben wollen!
Preisverfall, Niedriglohn, Ausbeutung von Flüchtlingen, und Verschandelung der Landschaft, nebenbei auch noch das enorme Waserproblem, was man dort hat. Ein wenig tut sich etwas in Richtung Bioanbau, da man diese Probleme bei dieser enormen Ausbreitung und natürlich auch längst erkannt hat.
DENNOCH: es gibt zwar Bioanbau - dort wird in Sachen PESTIZIDE anders gearbeitet, und auch der individelle WASSERBEDARF jeder Pflanze kontrolliert und gesteuert, denn das Wasser ist ein riesiges Problem - jedoch auch die Biobetriebe liegen natürlich in dieser katastrophalen Plastikwüste.
Wasser wird teils aus dem Meer entnommen, entsalzt - die Sole wieder zugeführt, was jedoch im Meer zu weiteren Problemen führt.
Ich kann nur sagen: wir waren sichtlich GESCHOCKT beim Durchqueren der Landschaft - die man auch als Tourist teilweise durchfahren muss, und an den grässlichen Bildern nicht vorbei sehen kann!
Den folgenden Bericht aus einem Blog und das VIDEO darin kann ich Euch nur ans Herz legen - nehmt Euch diese knapp 12 Minuten Zeit, um einen kleinen Einblick zu erhalten!
VORSICHT - nichts wirklich was für mitdenkende und mitfühlende Menschenkinder ...
Ein paar unserer Fotos über mehrere Tage, in denen wir da durch fuhren und NICHTS anderes sahen, als DRECK, MÜLL und ELEND!
*KLICK* HIER wohnen Menschen!
Wir haben in den letzten Wochen festgestellt:
Spanien hat ein dickes MÜLLPROBLEM - und man vermisst wirklich jegliches Umweltbewusstsein!
Man kann es zunächst nicht glauben - dann fällt es immer mehr auf - schließlich sieht man: es wird jeglicher MÜLL wie Plastik, Dosen, Folien, Flaschen und auch größeres Zeug ÜBERALL hingeschmissen.
Und ich MEINE auch: ÜBERALL!
Straßenränder, Verkehrsinseln, vor Läden, Supermärkten, in den Rinnstein, Fußwege ... UNFASSBAR - sowas habe ich schon lange nicht mehr gesehen.
Entsorgtes Auto auf einem Stadion-Parkplatz, auch für Wohnmobile vorgesehen.
Müll neben dem Wohnmobilstellplatz - sicher NICHT von den Wohnmobilisten!
MÜLL ÜBERALL! *KLICK* ... nicht nur an der Plastikwüste!
Nicht nur der MÜLL ist ein Problem - sondern auch der IRRWITZIGE BAU-BOOM!
Wir haben uns wieder und wieder gefragt: WER WOHNT DENN HIER überhaupt?
WO wohnen die Spanier? Die Einheimischen?
In und um die Touristenorte massenhaft Wohnungen, Hochhäuser, Neubauten - und wenn man genauer schaut: Rollläden unten, leer, zu verkaufen ...
Hier scheinen die Spekulanten sich die Klinke in die Hand zu geben - soviel an Bauten hat man noch nicht gesehen!
Was aber mit den Einheimischen? Was können die sich denn noch leisten?
Es gibt unterwegs auch sehr viele Häuser, ganze Siedlungen, Golfplätze, Ressorts etc. zu sehen und es macht den Eindruck, als würde nahezu JEDER noch leere Flecken - und sei er noch so unzugänglich in den Bergen gelegen - verbaut!
BAUBOOM *KLICK* - und Touristenbunker. Wer macht in sowas Urlaub?
Andererseits gibt es viele leerstehende Häuser, alte Häuser, die am Wegesrand einfach verfallen.
Jedoch NICHT, ohne von irgendwelchen kunstvollen Sprayern mit Graffitis verziert worden zu sein.
Auch hier entsteht der Eindruck: Es gibt kaum ein altes Haus, leerstehende Fabrik, Bauzaun, Brücke, Schallschutzwand ... was auch immer, welche nicht
mit Farbe in die Mangel genommen wurde.
GRAFFITTIS UND LOST PLACES *KLICK*
und für ganz harte Gemüter:
Spanisch (arabischer?) "Flohmarkt" am Wohnmobilstellplatz am Meer ... *KLICK*
.... Sehr lecker!
So - genug für heute. Nächstes Mal wieder "schöne" Bilder! 😉